Blick.ch vom 27. Juni 2012
«Praktisch alle Seitensprünge kommen durchs Handy ans Licht»
INTERVIEW: MICHAEL SPILLMAN
Darf man im Handy des Partners rumspionieren? Ist es dann für die Beziehung nicht schon zu spät? BLICK hat Paartherapeut Klaus Heer (69) gefragt.
BLICK: Herr Heer, ist das Handy ein Liebeskiller?
Klaus Heer: Es ist komplexer: Das Handy ist ein potenter Brandbeschleuniger in nahen menschlichen Beziehungen. Fast immer, wenn sich zwei Menschen in Liebe finden, wirkt das Handy entscheidend mit. Ganz besonders, wenn Untreue im Spiel ist. Umgekehrt kommen praktisch alle Seitensprünge per Handyspionage ans Licht. So oder so sind feurigste Emotionen garantiert.
Wie ist es mit Facebook? Das soziale Netzwerk ist in Wahrheit ein gigantischer Umschlagplatz von Sehnsüchten. Viele Leute werden dort fündig, auch wenn sie bewusst gar nichts gesucht haben. Einfach weil sie den schillernden Versuchungen nicht gewachsen sind.
Darf man beim Partner heimlich aufs Handy oder Facebook-Profil? Das hängt von den Liebes-Spielregeln ab, die man miteinander vereinbart hat – ausgesprochen oder stillschweigend. Je symbiotischer man unterwegs ist, umso eher wird man zu trüben Ermittlungsmethoden greifen. Weil man dann sehr viel zu verlieren hat: die heissgeliebte Einheit zu zweit. Gleichzeitig schämt man sich aber dafür.
Was ist die Motivation? Misstrauen? Ein kleiner Verdacht? Wer seine Beziehung gefährdet sieht, weil sich im Verhalten des Partners subtile Veränderungen abzeichnen, kann fast nicht anders als beunruhigt reagieren. Denn aufkeimendes Misstrauen ist der Überlebensreflex der Liebe.
Was sagt das denn über eine Beziehung aus, wenn sich Partner ausspionieren? Geheimdienstliche Natel-Aktivität macht deutlich, dass Verborgenes auf den Tisch muss. Zum Beispiel Zweifel und Ängste, Defizite und Enttäuschungen.
Ist es dann nicht schon zu spät für eine glückliche Beziehung? Zu spät nicht, aber höchste Zeit. Und natürlich eine einmalige Gelegenheit für einen gemeinsamen Neustart. Wenn beide das wollen.
Wie wurde eigentlich in Zeiten vor Handy und Facebook herumspioniert? Man hat sich mehr auf die Indizien verlassen und dem anderen so die Hölle heiss gemacht. Aber die meisten Untreuen waren schon immer unbegabte Lügner und hinterliessen regelmässig beweiskräftige Spuren ihrer Treulosigkeit.
Wie ist es mit Facebook? Das soziale Netzwerk ist in Wahrheit ein gigantischer Umschlagplatz von Sehnsüchten. Viele Leute werden dort fündig, auch wenn sie bewusst gar nichts gesucht haben. Einfach weil sie den schillernden Versuchungen nicht gewachsen sind.
Darf man beim Partner heimlich aufs Handy oder Facebook-Profil? Das hängt von den Liebes-Spielregeln ab, die man miteinander vereinbart hat – ausgesprochen oder stillschweigend. Je symbiotischer man unterwegs ist, umso eher wird man zu trüben Ermittlungsmethoden greifen. Weil man dann sehr viel zu verlieren hat: die heissgeliebte Einheit zu zweit. Gleichzeitig schämt man sich aber dafür.
Was ist die Motivation? Misstrauen? Ein kleiner Verdacht? Wer seine Beziehung gefährdet sieht, weil sich im Verhalten des Partners subtile Veränderungen abzeichnen, kann fast nicht anders als beunruhigt reagieren. Denn aufkeimendes Misstrauen ist der Überlebensreflex der Liebe.
Was sagt das denn über eine Beziehung aus, wenn sich Partner ausspionieren? Geheimdienstliche Natel-Aktivität macht deutlich, dass Verborgenes auf den Tisch muss. Zum Beispiel Zweifel und Ängste, Defizite und Enttäuschungen.
Ist es dann nicht schon zu spät für eine glückliche Beziehung? Zu spät nicht, aber höchste Zeit. Und natürlich eine einmalige Gelegenheit für einen gemeinsamen Neustart. Wenn beide das wollen.
Wie wurde eigentlich in Zeiten vor Handy und Facebook herumspioniert? Man hat sich mehr auf die Indizien verlassen und dem anderen so die Hölle heiss gemacht. Aber die meisten Untreuen waren schon immer unbegabte Lügner und hinterliessen regelmässig beweiskräftige Spuren ihrer Treulosigkeit.
© Dr. Klaus Heer: Psychologe – Paartherapeut – Autor