SonntagsBlick vom 4. Januar 2015
«Wenn zwischen Stars und Fans die Funken springen»
Udo Jürgens’ letzte Liebe schrieb ihm als junges Mädchen Fanbriefe. Star liebt Fan. Kann das funktionieren? Das sind die Risiken.
VON SERINA ETTER
VON SERINA ETTER
Sie bewunderte ihn seit mehr als 30 Jahren, schon mit elf schrieb sie ihren ersten Brief an ihn: Michaela Moritz (44) war Udo Jürgens’ († 80) letzte grosse Liebe: «Ihre Briefe über das Leben und die Sorgen junger Menschen haben mich sehr fasziniert», sagte der verstorbene Entertainer. «Wir haben uns getroffen, kennengelernt und den Kontakt aufrechterhalten.» Aus der Freundschaft wurde Liebe.
Laut dem Paartherapeuten Klaus Heer (71) kann die Beziehung zwischen einem Star und seinem Fan gelingen: «Sie ziehen den grösstmöglichen Profit aus ihrer Begegnung, weil sich beide aufgewertet fühlen.» Diese narzisstische Bestätigung halte das Liebeskarussell am Laufen. Doch die ungleiche Ausgangslage birgt auch ein Risiko: «Wer bewundert, macht sich vom Bewunderten abhängig. Der wiederum braucht die Bestätigung wie eine Droge.»
Heers Berufskollege Hans-Peter Dür (67) ist gleicher Meinung: Solch extreme Beziehungen seien zwar ein «Wohlfühlbad» für beide, «aber sie wirken nur vorübergehend wie ein Aufputschmittel». Meist erwiesen sie sich als Durchgangsstadien. «Eine solch extreme Polarisierung bezüglich Geld, Status und Ansehen ist auf Dauer nicht lebbar.»
Oft schaut die viel jüngere Frau zu ihrem prominenten Mann auf (siehe Beispiele). Heer: «Da schwingt wohl noch die verstaubte Geschlechterordnung der letzten paar Tausend Jahre nach.» Altersunterschiede seien vor allem dann anstrengend, wenn das Umfeld mit Stirnrunzeln reagiere. «Wenn zwei Ja sagen, passen sie auch zusammen. Dieses Ja ist allerdings nicht gratis zu haben.»
Laut dem Paartherapeuten Klaus Heer (71) kann die Beziehung zwischen einem Star und seinem Fan gelingen: «Sie ziehen den grösstmöglichen Profit aus ihrer Begegnung, weil sich beide aufgewertet fühlen.» Diese narzisstische Bestätigung halte das Liebeskarussell am Laufen. Doch die ungleiche Ausgangslage birgt auch ein Risiko: «Wer bewundert, macht sich vom Bewunderten abhängig. Der wiederum braucht die Bestätigung wie eine Droge.»
Heers Berufskollege Hans-Peter Dür (67) ist gleicher Meinung: Solch extreme Beziehungen seien zwar ein «Wohlfühlbad» für beide, «aber sie wirken nur vorübergehend wie ein Aufputschmittel». Meist erwiesen sie sich als Durchgangsstadien. «Eine solch extreme Polarisierung bezüglich Geld, Status und Ansehen ist auf Dauer nicht lebbar.»
Oft schaut die viel jüngere Frau zu ihrem prominenten Mann auf (siehe Beispiele). Heer: «Da schwingt wohl noch die verstaubte Geschlechterordnung der letzten paar Tausend Jahre nach.» Altersunterschiede seien vor allem dann anstrengend, wenn das Umfeld mit Stirnrunzeln reagiere. «Wenn zwei Ja sagen, passen sie auch zusammen. Dieses Ja ist allerdings nicht gratis zu haben.»
© Dr. Klaus Heer: Psychologe – Paartherapeut – Autor